Psychologische Praxis - Antonia Meier
   
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Squiggle-Spiel

Squiggle-Zeichnungen
(Schnörkelspiel nach D. W. Winnicott)

Kinder kommen oft mit Scheu oder sogar Ängsten in das erste Gespräch, und es fällt ihnen oft schwer, in ihrer seelischen Not, sich zu öffnen und zu sprechen.

Vielfach entscheidet sich bereits in der ersten Stunde, ob sich ein Kind verstanden fühlt und Hoffnung schöpft, oder ob sein Glaube an Hilfe tiefgreifend erschüttert wird.

Hier setzt das Squiggle-Spiel (nach D.W. Winnicott) an, dass das emotionale Erleben des Kindes anspricht. Es entwickelt sich über Bilder ein teils verbaler, teils non-verbaler Dialog, der - ähnlich wie in einem diagnostischen Gespräch – sehr intensiv werden kann. Das Papier wird vom Kind als „Möglichkeitsraum“ benutzt um mit dem Therapeuten allein sein zu können.

Für viele Kinder bedeutet das Angebot, ein solches Zeichenspiele  miteinander zu machen, zunächst einmal eine Entlastung von der Angst, mit dem Therapeuten allzu direkt konfrontiert zu sein und dessen Erwartungen entsprechen zu müssen.

Durch das gemeinsame Tun gewinnt das Kind häufig rasch Zutrauen in seine Fähigkeiten, den Therapeuten / der Therapeutin ebenso untersuchen zu können, wie es sich selber vom Gegenüber untersucht fühlt. Die Bilder (Kritzelzeichnungen) werden zum Mittel, miteinander in Verbindung zu treten, ohne dass der Blick des Anderen (des Therapeuten / der Therapeutin) sofort als eindringend empfunden wird. Denn der Blick richtet sich nicht unmittelbar auf das Kind, sondern auf das von ihm produzierte Bild, und dadurch wird ihm etwas von seiner bedrohlichen Qualität genommen.

Häufig wird – man denke nur an zurückgezogene, gehemmte oder gar mutistische  Kinder – auch die sprachliche Kommunikation von Kindern  zunächst als zu direkte Beziehungsaufnahme und damit als zu bedrohlich empfunden, so dass Bilder manchen Kindern den Zugang „zum Gespräch“ enorm erleichtern können.

Sprache erscheint zu direktiv und zu „eindeutig“. Es scheint für viele Kinder wesentlich einfacher das „Gespräch und den Dialog“ mit dem Therapeuten / der Therapeutin über die Symbolik der Bilder auf zu nehmen.

Genau dies führt paradoxerweise häufig zu einer raschen und ausgeprägten Öffnung der Kinder in Bezug auf vorbewusste und unbewusste Inhalte.

Das Squiggle-Spiel (Schnörkelspiel) ist somit ein Weg, um Kontakt mit einem Kind aufzunehmen, „das Eis zu brechen“ und eine Beziehung zum Kind aufzubauen.

 

 

 

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