Psychologische Praxis - Antonia Meier
   
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Hausaufgaben

Schule und Hausaufgaben hängen untrennbar zusammen.
Leider hängen Hausaufgaben und Ärger in vielen Fällen auch zusammen, völlig unproblematisch ist dieses Kapitel eher selten.
Die Hausaufgaben sind auch das wesentlichste Bindeglied zwischen Schule und Elternhaus, und damit sind sie oft die «Brücke», über die schulischer Ärger zuhause einzieht. Manchmal geht es wirklich um die Hausaufgaben, manchmal dienen diese aber auch nur als Austragungsort anderer Konfliktthemen.  

Nun sind Hausaufgaben aus verschiedenen Gründen notwendig. Und es ist wichtig, dass dies sowohl den Eltern wie auch den Kindern klar ist.

Die Punkte, an denen es Ärger gibt oder geben kann, sind bei den meisten Kindern recht ähnlich (natürlich abhängig vom Alter).

Nur einige Überlegungen zur rechtlichen Situation

  1. Hausaufgaben ergänzen die schulische Arbeit (und gehören zur Schulpflicht des Kindes), deren wesentlicher Teil im Unterricht geleistet wird.
  2. Hausaufgaben können dazu dienen, das im Unterricht Erarbeitete einzuprägen, einzuüben und anzuwenden...
  3. Hausaufgaben tragen  dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler fähig werden, Lernvorgänge selbst zu organisieren sowie Arbeitstechniken und Arbeitsmittel selbst zu wählen und einzusetzen.
  4. Hausaufgaben sollten nach folgenden Grundsätzen erteilt werden:
    - Hausaufgaben müssen ... von diesen (Schülerinnen
    und Schüler) selbständig, d.h. ohne fremde Hilfe, in angemessener Zeit gelöst werden können.
    - müssen eindeutig und klar, ggf. schriftlich formuliert werden.
    - Es empfiehlt sich, die gestellten Aufgaben nach der Leistungsfähigkeit, der Belastbarkeit und den Neigungen der Schülerinnen und Schüler zu differenzieren.
  5. Hausaufgaben sollten unter pädagogischen Aspekten Anerkennung finden.
  6. Hausaufgaben sollten individuell auf das Können der Kinder angepasst werden.

Probleme?

Na gut, könnte man meinen, dann ist ja alles geregelt: Die Hausaufgaben sind eindeutig, sie sind altersgemäß abgestuft und dem Leistungsvermögen der Kinder angepasst, werden nachgesehen, und die Kinder werden für ordentliche Arbeit gelobt. Wo ist das Problem?

Offenbar fast überall , denn Hausaufgaben sind Thema, wenn Eltern sich mit Lehrerin oder Lehrer unterhalten, wenn sich Eltern untereinander austauschen — beim Schulpsychologischen Dienst oder bei mir in der Praxis beraten werden wollen.

Aus Elternsicht lassen sich die Probleme in nur zwei Kategorien grob einteilen:

  • Probleme, die bei der Schule liegen,
  • Probleme, die beim Kind liegen.

Zur ersten Kategorie: Die Schule gibt zuviel auf (oder auch zu wenig, oder zu unklar, oder zu ungleichmäßig). Hier hilft nur der regelmäßige Kontakt zwischen Eltern und Schule, bei dem diese Schwierigkeiten angesprochen werden sollten.

Zu den Problemen, die eher beim Kind liegen, gibt es schon ein größeres Bündel von Schwierigkeiten . Eltern, die zu mir in die Praxis kommen, beichten:

  • Das Kind macht seine Hausaufgaben nicht, verschweigt sie, «vergisst» sie.
  • Dem Kind ist nicht klar, welche Aufgaben zu machen sind.
  • Bei den Aufgaben wird getrödelt, sie ziehen sich über den ganzen Nachmittag hin;
  • Das Kind arbeitet überhaupt nicht selbständig, ein Elternteil (und das ist fast immer die Mutter) muss andauernd dabei sitzen.
  • Die Hausaufgaben werden schlampig und unordentlich erledigt.
  • Das Erledigen der Hausaufgaben endet oft in Geschrei und Tränen.

Der Kern zur Lösung von Hausaufgabenproblemen ist das Herstellen einer positiven Lernatmosphäre und einer langfristig tragfähigen Arbeitshaltung. Manchmal geht es dabei um die Ausgewogenheit von Lob und Tadel, manchmal um den richtigen Zeitpunkt bzw. das Unterlassen von „Einsichtsgesprächen“ oder das Durchsetzen bei Machtkämpfen. In einigen Fällen ist auch das Erlernen von Lerntechniken eine mögliche Lösung.

Gerade zu oben genannten Punkten gibt es aber einige „Bausteine“, konkrete Tipps und Hilfestellungen, die ich Ihnen gerne an einem meiner Elternkurse oder in einer Einzelberatung vorstellen kann, die Sie als Eltern vielleicht ausprobieren könnten und mit etwas Geduld und Durchhaltevermögen auf ihre Wirksamkeit prüfen sollten.

Damit Sie es Ihrem Kind – und sich als Eltern – etwas leichter machen , Ärger vermeiden, Stress abbauen und zu schnelleren Erfolgen kommen können.

 

 

 

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