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Hausaufgaben
Schule und Hausaufgaben hängen
untrennbar zusammen.
Leider hängen Hausaufgaben und Ärger
in vielen Fällen auch zusammen,
völlig unproblematisch ist dieses Kapitel
eher selten.
Die Hausaufgaben sind auch das wesentlichste
Bindeglied zwischen Schule und Elternhaus, und
damit sind sie oft die «Brücke»,
über die schulischer Ärger zuhause
einzieht. Manchmal geht es wirklich um die
Hausaufgaben, manchmal dienen diese aber auch
nur als Austragungsort anderer Konfliktthemen.
Nun sind Hausaufgaben aus verschiedenen
Gründen notwendig. Und es ist wichtig,
dass dies sowohl den Eltern wie auch den
Kindern klar ist.
Die Punkte, an denen es Ärger gibt oder
geben kann, sind bei den meisten Kindern recht
ähnlich (natürlich abhängig vom
Alter).
Nur einige Überlegungen zur rechtlichen
Situation
- Hausaufgaben ergänzen die schulische
Arbeit (und gehören zur Schulpflicht des
Kindes), deren wesentlicher Teil im
Unterricht geleistet wird.
- Hausaufgaben können dazu dienen, das
im Unterricht Erarbeitete einzuprägen,
einzuüben und anzuwenden...
- Hausaufgaben tragen dazu bei, dass
Schülerinnen und Schüler fähig
werden, Lernvorgänge selbst zu
organisieren sowie Arbeitstechniken und
Arbeitsmittel selbst zu wählen und
einzusetzen.
- Hausaufgaben sollten nach folgenden
Grundsätzen erteilt werden:
- Hausaufgaben müssen ... von diesen
(Schülerinnen
und Schüler) selbständig, d.h. ohne
fremde Hilfe, in angemessener Zeit
gelöst werden können.
- müssen eindeutig und klar, ggf.
schriftlich formuliert werden.
- Es empfiehlt sich, die gestellten Aufgaben
nach der Leistungsfähigkeit, der
Belastbarkeit und den Neigungen der
Schülerinnen und Schüler zu
differenzieren.
- Hausaufgaben sollten unter
pädagogischen Aspekten Anerkennung
finden.
- Hausaufgaben sollten individuell auf das
Können der Kinder angepasst werden.
Probleme?
Na gut, könnte man meinen, dann ist ja
alles geregelt: Die Hausaufgaben sind
eindeutig, sie sind altersgemäß
abgestuft und dem Leistungsvermögen der
Kinder angepasst, werden nachgesehen, und die
Kinder werden für ordentliche Arbeit
gelobt. Wo ist das
Problem?
Offenbar fast überall
, denn Hausaufgaben sind Thema, wenn Eltern
sich mit Lehrerin oder Lehrer unterhalten, wenn
sich Eltern untereinander austauschen —
beim Schulpsychologischen Dienst oder bei mir
in der Praxis beraten werden wollen.
Aus Elternsicht lassen sich die Probleme in
nur zwei Kategorien grob einteilen:
- Probleme, die bei der Schule liegen,
- Probleme, die beim Kind liegen.
Zur ersten Kategorie: Die Schule gibt zuviel
auf (oder auch zu wenig, oder zu unklar, oder
zu ungleichmäßig). Hier hilft nur der
regelmäßige Kontakt zwischen Eltern
und Schule, bei dem diese Schwierigkeiten
angesprochen werden sollten.
Zu den Problemen, die eher beim Kind liegen,
gibt es schon ein größeres
Bündel von
Schwierigkeiten . Eltern, die
zu mir in die Praxis kommen, beichten:
- Das Kind macht seine Hausaufgaben nicht,
verschweigt sie, «vergisst»
sie.
- Dem Kind ist nicht klar, welche Aufgaben
zu machen sind.
- Bei den Aufgaben wird getrödelt, sie
ziehen sich über den ganzen Nachmittag
hin;
- Das Kind arbeitet überhaupt nicht
selbständig, ein Elternteil (und das ist
fast immer die Mutter) muss andauernd dabei
sitzen.
- Die Hausaufgaben werden schlampig und
unordentlich erledigt.
- Das Erledigen der Hausaufgaben endet oft
in Geschrei und Tränen.
Der Kern zur Lösung von
Hausaufgabenproblemen ist das Herstellen einer
positiven Lernatmosphäre
und einer langfristig tragfähigen
Arbeitshaltung. Manchmal geht es dabei um die
Ausgewogenheit von Lob und Tadel, manchmal um
den richtigen Zeitpunkt bzw. das Unterlassen
von „Einsichtsgesprächen“ oder
das Durchsetzen bei Machtkämpfen. In
einigen Fällen ist auch das Erlernen von
Lerntechniken eine mögliche
Lösung.
Gerade zu oben genannten Punkten gibt es
aber einige „Bausteine“,
konkrete Tipps und Hilfestellungen,
die ich Ihnen gerne an einem meiner Elternkurse oder in einer
Einzelberatung vorstellen kann, die Sie als
Eltern vielleicht ausprobieren könnten und
mit etwas Geduld und Durchhaltevermögen
auf ihre Wirksamkeit prüfen
sollten. Damit Sie es Ihrem Kind
– und sich als Eltern – etwas
leichter machen , Ärger
vermeiden, Stress abbauen und zu schnelleren
Erfolgen kommen können.
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