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Schulverweigerung
Schulverweigerer sind Kinder und
Jugendliche, die sich über Tage, Wochen
und sogar Monate weigern, die Schule zu
besuchen, obwohl sie durchaus lernen wollen.
Sie können es jedoch nicht, weil
emotionale Reifungs- und Entwicklungsdefizite
sie hindern.
Thesenartige Gedanken
- Betroffene Eltern fühlen sich oft
hilflos und machtlos und können ihr Kind
nicht mehr zum Schulbesuch bewegen.
- Beratung und Unterstützung soll sich
auf die Stärkung und die Entwicklung
elterlicher Kompetenzen richten und nicht nur
auf das schulsäumige Kind.
- Die Verweigerung des Schülers
ist ein vitaler - wenn auch ein
pathologischer - Entwicklungsschritt
- Der Schüler kann in den seltensten
Fällen angeben, weshalb er nicht zur
Schule geht. Er wird von Unlust, Angst oder
einer konkreten Schwierigkeit sprechen, was
(noch) nicht ausreicht, sein individuelles
Verhalten zu verstehen.
- Die Schulverweigerung ist nur dann
aufzuhalten, wenn der auslösende
aktuelle Konflikt des Schülers in Bezug
auf die Schule verstanden wird und
gleichzeitig, da er meistens in enger
Beziehung zu einer lebensgeschichtlich
verborgenen seelischen Verletzung steht, der
individuell entwicklungsspezifischen
Bearbeitung zugänglich gemacht
wird.
- Das Erkennen eines
Vermeidungsverhaltens ist bereits der Anfang
einer Intervention. Die schulische
Verweigerung ist nur die Spitze des Eisberges
und der Ausdruck einer grossen,
persönlichen Not des Kindes.
- Die Zusammenarbeit und Vernetzung von
Schule/Lehrperson und Elternhaus ist hier
eminent wichtig.
Je früher das ganze soziale Umfeld
reagiert, je koordinierter alle Beteiligten
nach einem gemeinsam gangbaren Weg suchen,
desto grösser ist die Chance, dass der
Schulverweigerung als Ausdruck einer
Not des Kindes, eine „andere
Sprache“ gegeben werden
kann.
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